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Dual Uncertainty: The Return of Trump Amid Korea’s Political Turmoil

Südkorea steckt in einer gravierenden politischen Krise und muss sich darüber hinaus ab dem 20. Januar mit US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen. Eine aktualisierte Fassung des Strategiepapieres der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit untersucht, welche Auswirkungen die Präsidentschaft Donald Trumps und die politische Krise in Südkorea auf die Sicherheitslage in der gesamten Region haben könnten.
Mason Richey, Professor an der Hankuk University for Foreign Studies und Autor der Studie, befürchtet eine Schwächung der konventionellen und nuklearen Abschreckung Südkoreas, da die USA ihre Unterstützung für Südkorea reduzieren oder zumindest damit drohen könnten.
Möglicherweise könnte Donald Trump einen weiteren Versuch starten, mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ins Gespräch zu kommen; beide trafen sich bereits 2018 und 2019. Das Motiv: Es könnte Trumps Ziel sein, Nordkoreas Bündnis mit China zu schwächen. Die Volksrepublik sieht er als das eigentliche Sicherheitsrisiko für die USA.
Bevor es allerdings zu einer Annäherung zwischen den beiden Ländern kommt, sind erhöhte Spannungen zu erwarten. Richey schreibt, dass sowohl Washington als auch Pjöngjang Anreize haben, sich im Vorfeld möglicher Verhandlungen auf ein sogenanntes „Brinksmanship“ einzulassen - z.B. in Form von Drohungen, Waffentests oder Demonstrationen, nordkoreanische Provokationen und militärische Übungen zwischen den USA und Südkorea -, um ein maximales Druckmittel zu schaffen.
Die Chancen auf eine diplomatische Annäherung zwischen Trump und Kim würden steigen, wenn zwei Bedingungen erfüllt wären: eine neuer, progressiver Präsident in Südkorea und ein Ende des russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Letzteres würde die russische Unterstützung für Nordkorea verringern. Für Kim wären Verhandlungen mit Trump dann wieder interessanter.
Angesichts der Unsicherheit in der Region und der wahrscheinlichen Fokussierung der USA auf China, empfiehlt Richey, dass die EU ihre Sicherheits- und Verteidigungskapazitäten verbessert, um unabhängiger von den USA zu werden. Er spricht sich zudem für eine intensivere Kooperation mit strategischen Partnern im indopazifischen Raum aus. Dies umfasse auch eine stärkere militärische Kooperation mit den Partnern vor Ort.