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Veranstaltung
Die Inflation von 1923

Welche Lehren hält die Geschichte für uns bereit?
Warteschlange vor der Reichshauptbank in Berlin

Warteschlange vor der Reichshauptbank in Berlin 1923.

© picture alliance / akg-images | akg-images

Vor 100 Jahren fand in Deutschland eine Geldvernichtung unvorstellbaren Ausmaßes statt. Kein anderes westliches Land hat in seiner jüngeren Geschichte eine Hyperinflation dieser Intensität erlebt. Obwohl die Zeitzeugen längst tot sind, werden in vielen Familien die Geschichten aus der Zeit, als das Kilo Rindfleisch 2,6 Billionen Mark kostete und die Großmutter den Ofen mit Millionenscheinen beheizte, bis heute weitererzählt. Die Ängste und Nöte haben sich tief ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt.

Doch wie konnte es überhaupt zu jener gigantischen Geldentwertung kommen? Welche Entscheidungen in der Finanzpolitik und Notenbank haben dazu geführt? Was lernen wir aus der Geschichte für unseren heutigen Umgang mit der Inflation? Inwieweit könnte sich so etwas wiederholen? Und inwiefern werden bei galoppierenden Preisen alternative Währungen zu einem probaten Mittel des Handels?

Über diese und weitere Fragen spricht die Wirtschaftsredakteurin Sabrina Fritz mit dem Journalisten und Autor Frank Stocker, der jüngst das Buch "Die Inflation von 1923" veröffentlicht hat, sowie mit dem Bundestagsabgeordneten und Volkswirt Prof. Stephan Seiter - gerne auch mit Ihnen!
 

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