"Es gibt nichts besseres, als dabei zu sein."
Prof. Timothy Garton Ash, britischer Historiker, Journalist und Literat, wird für seinen Einsatz für die Redefreiheit und Prinzipien für eine vernetzte Welt mit dem diesjährigen Karl-Hermann-Flach-Preis ausgezeichnet.
"Ein untypischer Historiker, für den es nichts besseres gibt als dabei zu sein", so beschrieb Alexander Graf Lambsdorff den diesjährigen Preisträger des Karl-Hermann-Flach-Preises Timothy Garton Ash in seiner Laudatio. Dem Stiftungsrat und dem Vorstand der Karl-Hermann-Flach-Stiftung ging es vor allem darum, Ashs herausragendes wissenschaftliches und publizistisches Werk zu würdigen. Im Rahmen der Preisverleihung feierte die Karl-Hermann-Flach-Stiftung zudem ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem Festakt, bei dem auch Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, seinen Dank für die politische Bildungsarbeit ausdrückte.
Alexander Graf Lambsdorff, der auf Wunsch des Preisträgers die Laudatio hielt und andere Festredner verstanden es, zwischen Karl-Hermann Flach und dem Leben des Preisträgers einen Bogen zu spannen. So sei Garton Ash beim ersten Besuch von Johannes Paul II. in Polen Zeuge dessen geworden, was Flach unter Liberalismus verstanden habe: Die Konkretisierung des Freiheitsdrangs des Menschen. Es sei, so führt er unter eine offene Ideologie, die keinen idealen Endzustand der Gesellschaft postuliere. Deshalb hebe der Liberalismus auch Widersprüche nicht auf.
Auch der Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Dr. Wolfgang Gerhardt, ging auf diesen Widerspruch ein: Die Probleme zusammen mit der Freiheit entstünden, müssten auch in Freiheit gelöst werden.
Weniger Manchester und mehr Freiburg.
Garton Ash rät, diese Widersrpüche „offen und mit robuster Höflichkeit“ auszufechten. Liberale in antiliberalen Zeiten hätten selbstkritische Kämpfer zu sein, führte Garton Ash aus.
So müsse der Liberalismus in Deutschland „weniger Manchester und mehr Freiburg“ sein. Der Auseinandersetzung mit den politischen Rändern im Kampf der Ideen dürfe man nicht durch Tabuisierung ausweichen. Es gebe auch keinen Grund dazu: Liberale hätten die besseren Ideen und die besseren Argumente.